Personenbildnisse
Auch, wenn die Auswahl auf dieser Internetseite einen anderen Eindruck erweckt, sind Personenbildnisse unterschiedlichster Art mindestens zum gleichen Anteil wie alle anderen Bereiche zusammengenommen, wahrscheinlich aber in noch größerem Umfange Bestandteil meines fotografischen Werkes. Dass ich diesen so wesentlichen Aspekt meiner Fotografie hier dermaßen stiefmütterlich behandle hat seine Ursache vor allem darin, dass ich bis vor kurzer Zeit eine Präsentation im Internet gar nicht in Erwägung gezogen und deshalb auch nicht in Vereinbarungen über die Verwendung der betreffenden Bilder einbezogen habe. Weil aber die Vorführung von Bildern im Internet vom Charakter her durchaus von einer sonstigen möglichen Vorstellung, auch einer Ausstellung, abweicht (insbesondere die unautorisierte Aneignung und Nutzung nicht zu verhindern und nicht kontrollierbar ist), bin ich nicht sicher ob eine solche Präsentation mit dem mir gegebenen Einverständnis für sonstige Verwendung abgedeckt ist. Alle hier verwendeten Personenbildnisse bewegen sich in diesem Problembereich und ich habe deshalb solche ausgewählt, die schon etwas älter und von der Art der Darstellung her unproblematisch sind, in der Hoffnung, dass die abgebildeten Personen mit solchen Vorgehen einverstanden sind. Sollte dies nicht zutreffen, bitte ich um eine entsprechende Mitteilung. In dem Falle werde ich das strittige Bild sofort von dieser Seite entfernen.
Porträtbeispiele
Indem ich Menschen abbilde, banne ich etwas von ihrem Dasein in
das Bild. Das Abbild gewinnt ein Eigenleben, das sich zunehmend von
seinem realen Ursprung löst. Je mehr Zeit vergeht zwischen dem
Augenblick der Aufnahme und dem tatsächlichen Zustand, desto
mehr wirkt diese Verselbständigung. Bleibt für uns ein
Mensch, zu dem wir den Kontakt verloren haben, in der Erinnerung
derjenige, der er war solange der Kontakt bestand, zeitlos,
alterslos, so vermag ein Foto eine solche Wirkung sogar zu erzielen
bezogen auf einen Menschen, zu dem noch ein realer aktueller Bezug
besteht indem sein Abbild wie ein eigenständiges Wesen empfunden
wird. Auf solche Weise können sogar Menschen in unser
Bewußtsein treten, gewissermaßen mit uns - auf einer
optisch-ästhetischen Ebene - kommunizieren, die wir real nie
kennengelernt haben, nie werden kennenlernen können.
Aktdarstellungen
Erstaunlich zu beobachten, welch große Probleme viele
Fotografen noch immer mit Aktdarstellungen haben. Sie sezieren ihre
Modelle, zerstückeln sie, köpfen sie, lassen sie in
schaurigem Düster untergehen oder sich in sinnlos
quälerischen Verrenkungen winden, um eine völlig
unnötige Rechtfertigung für ihr Tun aus einem angeblich
so entstehenden „künstlerischen” Anspruch herzuleiten, wobei
sie offenbar unreflektiert überholten Ratschlägen folgen,
sinnentleerten Konventionen folgen und zweifelhaften
Moralvorstellungen anhängen.
Ob meine Aufnahmen unbekleideter Mädchen künstlerisch
sind oder nicht, spielt zunächst keine Rolle, denn diese
Zuordnung ist eben relativ, und selbst über die Frage, was
denn eine Aktdarstellung sei, gehen die Meinungen auseinander.
In vielen meiner Aufnahmen jedenfalls ist die Nacktheit der
dargestellten Mädchen schon vor der Aufnahme und nicht erst
um derentwegen gegeben. Häufig sind es Strandszenen -
ähnlich wie bei den Zeichnungen - und es geht mir dabei
um individuelle Aktporträts, in denen ich einen unbeschwerten,
fröhlichen und unbefangenen Umgang mit dem Körper, der
Körperlichkeit, Sinnlichkeit etc. dokumentieren möchte.
Ich möchte die Schönheit der Mädchen in ihrer
körperlich bestimmten Ganzheit herausstellen. Dazu greife
ich formal auf „klassische” Darstellungsweisen zurück,
über die ich mich dem Thema nähere und versuche, mich
an eine vielleicht noch zeitgemäß angemessenere
Darstellungsform herantasten zu können.
Viele der Strandszenen entstanden schon zu einer Zeit, als solches Strandleben für viele mehr als lediglich sommerliches Badevergnügen ein Experimentierfeld war, auf dem man ein gerade neu gewonnenes Verhältnis zu eigener und fremder Körperlichkeit, Sinnlichkeit u.s.w. entwickeln, erkunden, ausloten und ausleben konnte. Zeit einer wild wuchernden Freiheit, die im Bild zu dokumentieren ich damals antrat, um durch Bestätigung in ästhetisch ansprechender Darstellung zu motivieren, auch, die veränderte Haltung zu verbreiten, zu propagieren, von der mittlerweile allenfalls rudimentäre Spuren übrig sind, die ansonsten gebändigt, kanalisiert, in vielen äußerungen kommerzialisiert und damit nivelliert und entschärft ist. Ein Zustand, mit einer scheinbar grenzenlosen, dabei unsäglichen Scheinfreiheit übertüncht, während in den Köpfen der Menschen selbst die einstigen Errungenschaften nicht mehr präsent sind.
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